Berge, Tunnel und massig Kurven
... eine Woche Motorradspaß am Iseosee in Italien !
Italien als Ziel einer Motorradtour ist weder etwas Neues, noch ist es ungewöhnlich. Aber Iseosee? Hä? Wo is der denn?
Nun gut. Wer ihn noch nicht kennt, sollte es nachholen. Der Iseosee im Norden Italiens, liegt zwischen dem Gardasee und dem Comersee. Ganz zufällig ebenfalls nicht weit entfernt von der bekannten
Rennstrecke Monza und wie der Zufall so will, werden in der Ecke auch Mopeds gebaut. Vielleicht dämmert es, wenn ich erwähne, dass es der See mit der größten Insel Europas in einem See ist.
Außerdem gibt es dort die berühmte Privatinsel und das Werk des Grundausstatters der italienischen Mafia, Beretta.
Der Iseosee gehört eher zu den unbekannten Seen im Tourismus und von daher äußerst interessant zum ungestörten Kurvenräubern. Olaf und Bernd haben sich in der Woche vor Ostern aufgemacht, um den
Mythos der besten Motorradstrecken zu erforschen. Auweia, zu Ostern 2016, bei dem sch... Wetter? Kein Problem...
Wir haben unsere Maschinen gut verschnürt und sind direkt nach Dienstschluss mit Olafs Trailer in die Nacht und Richtung Italien gedüst. Nach kurzer nächtlicher Pause kurz vor dem Sankt Gotthard
Tunnel mit Nachtruhe im Auto bei null Grad waren wir Samstagmittag am Ziel angelangt. Uns begrüßte die Sonne und Temperaturen um die 17 Grad. Perfektes Mopedwetter. Also wurden die Arbeitsgeräte
sofort entladen und der erste Erkundungsweg führte uns zum Eindecken für unsere Selbstverpflegung in der Ferienwohnung zum Discounter Nummer eins in Italien. Wir waren bei Lidl...
Geplant war genau eine Woche, von Samstag bis Samstag ohne Rücksicht auf das Wetter. Im Grunde erwartete uns in der gesamten Woche nur Sonnenschein. Zwar schwankten die Temperaturen von
Einstellig bis kurz vor 20 Grad, hatten aber bis auf eine Ausnahme Glück und es blieb trocken. Die Ausnahme war ein Regentag oder besser gesagt ein Abschnitt mit heftigen Regen, der aber durch
den nächsten Tunnel oder über dem nächsten Pass in Sonne überging.
Wer übrigens Tunnel liebt, der kommt am und um dem Iseosee voll aus seine Kosten. Ich persönlich kann vorläufig keine Tunnel mehr sehen.
Mit den Pässen ist das im März allerdings noch so ein Problem. Trotz des tollen Wetters sind die meißten Pässe noch gesperrt und wer schlau sein will, der macht es wie wir und fährt über einen nicht offiziellen Pass. Leider endete auch der vor einer Schneewand. Das war übrigens der Moment, in dem ich mich am liebsten hätte ausfliegen lassen. Hmm, macht der ADAC sowas?
Die Straßenqualität ist erstaunlich gut und in seltenen Fällen mit Bitumen verziert. Wenn dann nur auf der Ideallinie. Die Bergstrassen, die wir gefahren sind, gingen von zweispurig ausgebaut bis hin zum äh, nennen wir es Eselpfad.
Alles in allem haben wir in einer Woche Iseosee etwas mehr als 1500 km abgespult und das tatsächlich nur rings um dem See. Ein Paradies an Kurven und wenig befahrenen Strassen. Auf der Karte kann man schöne Strecken durch die Berge planen, ohne die Autostrada benutzen zu müssen. Wir haben nur ganze zwei mal die Schnellstrasse genutzt, nur weil wir schnellst möglich zum nächsten Tourengebiet vordringen wollten. Aber auch die wurde auf einer Länge von 20 km etwa 15 km durch Tunnel gefräst.
Diese Tour hat mal wieder richtig spaß gemacht und ich könnte mir vorstellen die Ecke noch weiter zu befahren. Hier noch ein paar Bilder aus unserer tollen Tour.
